"Hier ist es wirklich sauber"
Wenn man in einem Krankenhaus von Hygiene spricht, dann geht es nicht nur um die allgemeine Sauberkeit. Es geht vor allem darum, Übertragungen von Erregern und Infektionen zwischen Patientinnen und Patienten, Mitarbeitenden, sowie Besuchern zu vermeiden.
Das Ziel des Hygienemanagements in Krankenhäusern liegt darin, die Übertragung und Weiterverbreitung von Krankheitserregern vorsorglich durch entsprechende Maßnahmen zu verhindern. Dieser Aufgabe stellen wir uns im Augustahospital zum Schutze unserer Patienten, Besucher und Mitarbeiter mit vollem Einsatz. Teamwork ist dabei von großer Bedeutung: Ein reibungsloser Austausch über hygienerelevante Informationen sowie eine enge Zusammenarbeit Hand in Hand zwischen Ärzten, Pflegekräften, Therapeuten und dem Hygieneteam des Augustahospitals zählen für unsere Klinik als wesentliche Voraussetzungen für ein optimales Hygienemanagement.
Unser Hygieneteam im Augustahospital
- Maria Brömmling (Hygienefachkraft)
- Dr. Marius Humpert (Hygienebeauftragter Arzt)
- Virginia Wei-Ying Sun (Hygienebeauftragte Ärztin)
- Hygienebeauftragte in der Pflege
- Krankenhaushygieniker und ABS-Experte der Alexianer Misericordia GmbH
Gemeinsam mit dem Betriebsarzt, einem externen Labor (Mikrobiologie einschl. Krankenhaushygieniker und ABS-Experten) und dem Fachbereich Gesundheit des Kreises Borken ist unser Hygieneteam für die konsequente Gestaltung, Einhaltung und kontinuierliche Verbesserung eines sachgerechten Hygienemanagements zuständig. Dies erfolgt unter der Einhaltung der Gesetze und Vorschriften, die für den Krankenhausbereich bindend sind. Grundlegend sind dabei die Empfehlungen der Kommission für Infektionsprävention in medizinischen Einrichtungen und in Einrichtungen und Unternehmen der Pflege und Eingliederungshilfe beim Robert Koch-Institut (KRINKO), Berlin.
Nosokomiale Infektionen Das Augustahospital Anholt hat keine Operationsabteilung, keine Intensivstation und keine Neugeborenenstation, daher entfallen diese typischen Hygieneproblemfelder.
So ist die Rate an Problemkeimen in unserem Haus seit Jahren sehr gering, und nosokomiale (im Krankenhaus erworbene) Infektionen sind die Ausnahme:
Dies ist u.a. dem konsequenten und fortlaufend angepassten Aufnahmescreening auf multiresistente Erreger anhand individueller Risikofaktoren der Patientinnen und Patienten geschuldet. Die Gesamtzahl der Fälle mit einer mitgebrachten MRSA-Besiedlung lag in 2024 mit 13 Fällen bei 0,67% der behandelten Fälle und damit im bundesweiten Vergleich niedrig; es gab keine im Augustahospital „nosokomial“ erworbenen Fälle. In 2024 gab es einen mitgebrachten Nachweis eines 4-MRGN – seit 2020 das erste Auftreten und damit sehr selten für unsere Einrichtung. Im Gegensatz dazu sind die Nachweise von 3-MRGN-Bakterien durch das veränderte Screening gestiegen, aber im bundesweiten Vergleich auf einem niedrigen Niveau. Mit 50 3-MRGN-Fällen, davon zwei mit einer Harnwegsinfektion bei einliegendem Bauchdeckenkatheter bei Aufnahme sind nur 2,59% unserer Fälle betroffen. Es gab in 2024 drei VRE-Fälle (das entspricht 0,15% aller Behandlungsfälle), die ebenfalls als mitgebrachte Besiedlungen zählen.
Wir freuen uns über die sehr niedrigen Raten an Problemkeimen im Augustahospital, welche unter Beteiligung der Mikrobiologen, des zuständigen Gesundheitsamtes, der Krankenhaushygieniker intern und extern vom betreuenden Labor und im ABS-Team weiterhin regelmäßig mit bundesweiten und regionalen Zahlen verglichen werden.
Qualitäts- und Transparenzsiegel EQS 4
Um den Schutz der Patienten noch weiter zu erhöhen, schloss sich das Augustahospital schon 2005 dem deutsch-niederländischen Netzwerk MRSA-net (das spätere EurSafety Health-net) an. Dies war ein länderübergreifendes Netzwerk zur Stärkung der Patientensicherheit. Hauptziel des Projektes für das Gesundheitswesen war die Verbesserung der Vorbeugung von Krankenhausinfektionen und die Eindämmung der Verbreitung von antibiotikaresistenten Bakterien. Durch die stetige Erfüllung der wachsenden Anforderungen erlangte unsere Klinik im Jahr 2020 die höchste Stufe des Hygiene- und Qualitäts-Siegels (EQS-4).
(Weitere Informationen zu dem Projekt finden Sie unter www.eursafety.eu).
Innerhalb von (über-)regionalen Hygiene- und Infektiologie-Netzwerken werden die Maßnahmen zum Schutz vor Infektionen und der Eindämmung von Problemkeimen fortlaufend weiterentwickelt und die Ansprüche ständig neuen Gegebenheiten angepasst.
Qualitäts- und Transparenzsiegel EQS 4

Qualitätssiegel des Qualitätsverbunds EurSafety Health-net