175 Jahre Augustahospital Anholt

Anlässlich unseres 175-jährigen Jubiläums haben wir ein Motto gewählt, das unsere Haltung, unsere Herkunft und unsere Zukunft verbindet:
Unter dem Motto „Menschlichkeit verbindet. Barmherzigkeit verändert. Kompetenz verpflichtet“ wurden drei Infotafeln im Park aufgebaut. 
Jede Station erzählt ein Stück unserer Geschichte.

Die dazugehörigen Audiodateien finden Sie hier auf der Webseite. Hier werden die Geschichten und einzelnen Bedeutungen nochmal ausführlicher erzählt.
Lassen Sie sich mitnehmen auf eine Reise durch 175 Jahre voller Erinnerungen, Menschen und Entwicklungen.


  • Menschlichkeit verbindet – in Erinnerung an die Fürstenfamilie Salm-Salm, deren Engagement für das Wohl der Menschen den Grundstein für unser Haus legte.

Hören Sie hier die ganze Geschichte zu "Menschlichkeit verbindet"

Die Ursprünge des Augustahospitals reichen weit in die Zeit vor der offiziellen Gründung im Jahr 1850 zurück.

Das Augustahospital Anholt verdankt seine Gründung Fürst Alfred I. (1814–1886) und seiner Gemahlin Auguste zu Salm-Salm. Im Jahr 1850, angesichts der Missstände im 
Anholter Armenhaus, beschlossen sie, ein christlich geprägtes Institut zu errichten, das Armen, verwaisten Kindern und Kranken Fürsorge bieten sollte.

Die fürstliche Familie Salm-Salm übergab im Jahr 1850 das Haus in die Hände der “Barmherzigen Schwestern” des Clemenshospitals Münster. 

1852 wurde auf Initiative der Fürstin Augusta das Haus um einen Flügel erweitert. Das Haus erhielt seinen heutigen Namen: Augustahospital.

Vergrößerungen, bauliche Verbesserungen und Erneuerungen sowie der Bau einer Hauskapelle folgten in den Jahren darauf durch die Fürsten Familie Salm-Salm.

Ab 1920 bis 1930 kamen eine Lehrküche, ein Säuglingsheim, eine Kleinkinder-Bewahranstalt und eine Nähschule unter der Leitung der Clemensschwestern hinzu.


  • Barmherzigkeit verändert - in Dankbarkeit an die Clemensschwestern, die am 25. März 1850 das damalige Armenhaus übernommen haben, um daraus ein Krankenhaus zu machen. 
    Sie wurden mit der pflegerischen Betreuung von kranken, hilflosen und armen Menschen beauftragt – und legten damit den Grundstein für unser heutiges Haus.

Eine Audiodatei folgt!

Seit über 200 Jahren setzen sich die Clemensschwestern in der Nachfolge des barmherzigen Jesus Christus für Menschen ein, die in Not sind, Hilfe, Linderung und Heilung benötigen

Am 25. März 1850 übernahmen zwei Clemensschwestern das damalige Armenhaus, um daraus ein Krankenhaus zu machen. Sie wurden mit der pflegerischen Betreuung von kranken, hilflosen und armen Menschen beauftragt.

Staatliche Restriktionen im Zuge des Konflikts zwischen der preußischen Regierung und der katholischen Kirche erschwerten dem Orden die Ausübung ihrer Tätigkeit und das Verfolgen ihrer Ziele

Von 1873 bis 1881 war es ihnen verboten, Aspirantinnen aufzunehmen.
Von 1939 bis 1945 wiederholte sich das Verbot aufgrund des Nationalsozialismus. Dennoch stieg die Zahl der Barmherzigen Schwestern zum 125-jährigen Jubiläum des Ordens im Jahr 1933 auf 2.679.

Obwohl die Clemensschwestern heute nicht mehr aktiv am Tagesbetrieb der Einrichtung teilnehmen, leben sie weiterhin auf dem Gelände des
Augustahospitals. Ihre Werte und ihr Wirken werden von Patienten und Mitarbeitenden hochgeschätzt und prägen die Einrichtung bis heute. Die Verbundenheit mit den Schwestern besteht unverändert fort.

Ein Beispiel für diese enge Verbundenheit ist Sr. Maria Voß.
Nach ihrer Ausbildung zur Krankenschwester war sie zunächst bis 1976 im Augustahospital tätig.
Es folgte eine Umschulung zur Bürokauffrau, woraufhin sie bis Anfang 2022 an der Pforte tätig war.

 

Das Mutterhaus der Clemensschwestern befindet sich in Münster. 
Während des Zweiten Weltkriegs wurden das Mutterhaus und viele Niederlassungen zerstört, wobei über 100 Schwestern ums Leben kamen oder vermisst wurden.
Trotz dieser Verluste wuchs die Gemeinschaft weiter. Obwohl die Clemensschwestern heute nicht mehr aktiv am Tagesbetrieb der Einrichtung teilnehmen, leben sie weiterhin auf dem Gelände des Augustahospitals. 
Ihre Werte und ihr Wirken werden von Patienten und Mitarbeitenden hochgeschätzt und prägen die Einrichtung bis heute. Die Verbundenheit mit den Schwestern besteht unverändert fort.


  • Kompetenz verpflichtet - in Erinnerung und ewiger Dankbarkeit an Prof. Dietmar Seidel.
    Durch sein Fachwissen und seine Expertise hat er das Augustahospital zu dem gemacht, was es heute ist.

Das Wirken von den Ordensschwestern im Augustahospital besteht seither fort, auch wenn die Klinik selbst diverse Wandel erlebt hat. 

1967 zog das Augustahospital an seinen heutigen Standort. 1968 übernahmen die Clemensschwestern die Klinik aus kommunaler Trägerschaft.
Die Aufgabe: eine ortsnahe medizinische Grundversorgung mit einer inneren, chirurgischen und gynäkologischen Abteilung.

Seit 1981 entwickelte sich aus der chirurgischen eine neurologische Abteilung und führte 1988 mit der Schließung der Abteilung für Innere Medizin zur Spezialisierung des Augustahospitals als neurologische Fachklinik.

Prof. Dietmar Seidel war ein bedeutender Neurologe, der das Augustahospital Anholt fast 30 Jahre leitete. 
Nach seiner Arbeit an der Universitätsklinik Göttingen übernahm er 1988 die Leitung der neurologischen Abteilung und setzte sich besonders für die Behandlung von Multipler Sklerose (MS) ein.
Für sein Engagement wurde Prof. Seidel im Jahr 2013 mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet.

Durch sein Fachwissen und seine Expertise hat Prof. Seidel das Augustahospital zu dem gemacht, was es heute ist.
Bis zu seinem plötzlichen Tod am 03. Mai 2024 war er weiterhin als Berater und Ansprechpartner im Medizincontrolling unseres Hauses tätig.

 

Hören Sie hier die ganze Geschichte zu "Kompetenz verpflichtet"