Gutes aus Tradition

Über viele Jahrzehnte hinweg wurde unsere Fachklinik durch bauliche sowie strukturelle Veränderungen geformt. Heute sind wir ein bedeutender, überregional agierender Akteur in der Versorgung neurologischer Patienten. Die christlichen Werte, die unsere Arbeit in besonderem Maße prägen, haben wir dabei stets bewahrt und nochmals durch den 2015 stattgefundenen Zusammenschluss der Misericordia GmbH mit der Alexianer GmbH bestärkt. Tauchen Sie ein in ein Stück Anholter Geschichte!

Das heutige Augustahospital Anholt verdankt seine Gründung Fürst Alfred I. (1814-1886) und seiner Gemahlin Augusta zu Salm-Salm. Diese fassten im Jahre 1850 aufgrund der Missstände im Anholter Armenhaus den Entschluss, ein christlich geprägtes Institut zu errichten. Es sollte sich der Fürsorge gegenüber Armen, verwaisten Kindern und Kranken widmen. Zur Verwirklichung wurde auf die Hilfe der Barmherzigen Schwestern des Clemenshospitals zu Münster, den Clemensschwestern, vertraut.

Noch im gleichen Jahr übernahmen zwei Clemensschwestern die pflegerische Betreuung. Seinerzeit fanden sie bei ihrem Einzug ein Haus vor, in dem es noch sehr an Reinlichkeit und anderen gebotenen Voraussetzungen für die Versorgung Kranker mangelte. Mit Nachdruck und selbstloser Hingabe gingen sie ihrer Arbeit nach. Schon bald wurde die Einrichtung jedoch zu klein. Auf Initiative von Fürstin Augusta wurden der Ausbau des Krankenhauses und der Aufbau einer ambulanten Krankenpflege beschlossen. Aus Dankbarkeit erhielt das Krankenhaus so seinen Namen: Augusta-Hospital.

Das Augusta im Wandel...

Das Wirken von Ordensschwestern im Augustahospital besteht seither fort, auch wenn die Klinik selbst diverse Wandel erlebt hat. So zog es 1967 an den heutigen Standort und wurde im darauffolgenden Jahr durch die Clemensschwestern aus kommunaler Trägerschaft übernommen. Aufgabe war die ortsnahe medizinische Grundversorgung mit einer inneren, chirurgischen und gynäkologischen Abteilung.

Seit 1981 entwickelte sich aus der chirurgischen eine neurologische Abteilung und führte 1988 mit der Schließung der Abteilung für Innere Medizin zur Spezialisierung des Augustahospitals als neurologische Fachklinik. Seither fokussierte sich das Augustahospital schwerpunktmäßig auf die Behandlung Multiple Sklerose-Betroffener. Einige Jahre später wurde das Krankenhaus in die Misericordia GmbH, dem Krankenhausträger, überführt. Im Jahr 2010 sind Morbus Parkinson und die neurologische Frührehabilitation als weitere Schwerpunkte hinzugekommen.

Während all dieser Veränderungen blieben die ursprünglichen Werte der Barmherzigen Schwestern bewahrt, deren Wurzeln bis ins frühe 19. Jahrhundert reichen.

Anno 1808 ...

… wurde die Gemeinschaft der Barmherzigen Schwestern, den Clemensschwestern, gegründet. Es war eine Zeit der Säkularisation, des Übergangs von ewigen zu zeitlichen Werten.

Die Gemeinschaft der Barmherzigen Schwestern wurde aus der Not der Menschen der damaligen Zeit von Clemens-August Droste zu Vischering und der ersten Oberin, Maria Alberti, gegründet. Seinerzeit überzog Napoleon Europa mit Kriegen und durch die Säkularisation drohte, neben der Aufhebung kirchlicher Institutionen und der Einziehung von Kirchengütern, auch der Verlust christlicher Werte. So entwickelte sich nach dem Vorbild des heiligen Vinzenz von Paul, der in hohem Maße in der Armen-, Kranken- und Waisenfürsorge tätig war, das Fundament der Ordensgemeinschaft: die besondere Aufgabe im heilenden Dienst am Menschen. Vischering verdeutlichte schon damals, dass es keine Nonnen im üblichen Verständnis seien: „Die Straßen der Stadt sind ihr Kloster – Gehorsam und Gottesfurcht ihre Klausur – Bescheidenheit und Sittsamkeit ihr Schleier.“

Gutes in der Modernen miteinander verbunden

Diesem Leitgedanken sind wir anhaltend tief verbunden und sehen den Menschen in seinem ganzen Sein. Um dieses in einem sich fortwährend wandelndem Gesundheitssystem auch zukünftig bewahren zu können, sind wir im Jahr 2015 mit dem Zusammenschluss der Misericordia GmbH und der Alexianer GmbH einen weiteren bedeutenden Schritt gegangen.

Die Alexianer sind eine Ordensgemeinschaft mit einer über 800-Jährigen Geschichte im Dienst an den Armen und Kranken. Nicht im Kloster, sondern mitten im Alltag wirkten sie: in den Städten und Pestlagern, unter Bettlern und Ausgeschlossenen. Dass aus dem Werk der Alexianerbrüder eine heute weltweit tätige Organisation geworden ist, liegt auch daran, dass man den Werten von damals treu geblieben ist.

Es bestehen deutliche Parallelen – historische und ideelle - zwischen den Alexianerbrüdern und Clemensschwestern. So wurde für uns aus dem gesellschaftlich motivierten Zusammenschluss schnell ein vereintes Wir.


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