„Multiple Sklerose – Alles geht, aber eben nur anders…“

Personen lassen Ballons mit Wunschkarten fliegen.
1.000 Wünsche zur MS – wir geben ihnen Auftrieb

, Augustahospital, Anholt

Multiple Sklerose verändert das Leben - doch auch wenn die Krankheit im eigentlichen Sinne noch nicht „geheilt“ werden kann, lässt sie viele Perspektiven zu. Ob in Freizeit, Familie, Beruf oder Sport -  durch verschiedene Unterstützungsmaßnahmen stehen MS-Erkrankten heutzutage viele Möglichkeiten offen.

Mit der Absicht, Betroffenen genau diese Nachricht zu übermitteln, lud das Augustahospital Anholt auch in diesem Jahr wieder Ärzte, Betroffene und Angehörige zu einer Veranstaltung anlässlich des Welt-MS-Tages ein.
Das MS-Schwerpunktzentrum legte besonders viel Wert darauf, die Besucher aufzuklären, Vorurteile auszuräumen und den Betroffenen Anstöße und Beispiele zur Selbsthilfe zu geben. Ein vielfältiges Bewegungs- und Beratungsprogramm auf der Terrasse des Augustahospitals zeigte den rund 100 Teilnehmern, was trotz Einschränkungen alles möglich ist.

Einige MS-Patienten und Angehörige besuchten die Pflegesprechstunde und holten sich bei der MS-Nurse des Augustahospitals Tipps und Tricks für die Versorgung im Alltag ein. Hilfsmittel wie Rollstühle und weitere Mobilisationsgeräte konnten besichtigt und getestet werden.
Mit dem Motto „Finde heraus, was gut für dich ist!“ präsentierte sich das Team des Bottroper Sportbundes. Unter Anleitung von professionellen Trainern konnten sich die Besucher an der Kletterwand des Sportbundes versuchen. Klettern erscheint für Menschen mit Handicap als eine große Herausforderung. Doch die besondere Sportart hilft dabei, Ängste zu bewältigen, indem das Selbstwertgefühl gesteigert wird - schon durch die kleinsten Erfolgserlebnisse fühlt man sich stark und stolz. Dieses Gefühl erhöht die Lebensqualität.
Bei Kaffee und Kuchen nutzten viele Betroffene und Angehörige die Gelegenheit, neue Kontakte zu knüpfen und alte Kontakte zu pflegen.

Die Aktion „1.000 Wünsche zur MS – wir geben ihnen Auftrieb“ bescherte der Veranstaltung einen besonderen Moment. Alle Köpfe schauten nach oben, als nach einem gemeinschaftlichen Countdown die vielen blauen Ballons, mit Wunschkarten versehen, in den Himmel stiegen. An drei verschiedenen Krankenhäusern wurden zu der gemeinsamen Aktion Ballons losgelassen, um gesammelten Wünschen der Patienten, Besucher und Mitarbeiter einen symbolischen Auftrieb zu geben.

Informative Fachvorträge

Prof. Dr. Michael Haupts, Ärztlicher Direktor des Hauses, berichtete in seinem Vortrag über den aktuellen Stand der Krankheit MS. Er zählte auf, was heutzutage alles gemacht werden kann, um einen bestmöglichen Verlauf der Krankheit zu unterstützen.

Eine rege Nachfrage hatte auch das Seminar „Blasenstörung und Selbsthilfemöglichkeiten“. Uro-Therapeut Ingo Krause von der Firma "Wellspect HealthCare" informierte hierbei über die Diagnostik und praktische Behandlungsansätze bei einer neurogenen Blasenfunktionsstörung bedingt durch die Krankheit MS.

Die Anholter Betriebsleitung freut sich über viele positive Rückmeldungen zu der mittlerweile fest etablierten Veranstaltung.